Was ist IMI? Alles über die portugiesische Immobiliensteuer
Einleitung: Die Bedeutung der IMI in Portugal
Die Investition in Immobilien im Ausland ist eine Entscheidung, die zahlreiche Überlegungen mit sich bringt. Besonders Portugal gewinnt zunehmend an Popularität als Ziel für Immobilieninvestoren – sei es für Ferienhäuser, dauerhafte Wohnsitze oder renditestarke Kapitalanlagen. Eine der wichtigsten rechtlichen und finanziellen Komponenten, die potenzielle Käufer und Eigentümer verstehen müssen, ist die portugiesische Immobiliensteuer, bekannt als IMI (Imposto Municipal sobre Imóveis). Dieses Steuersystem hat direkte Auswirkungen auf die laufenden Kosten und die Attraktivität eines Immobilienerwerbs in Portugal. In diesem umfassenden Leitfaden erklärt IMMO ABROAD die technischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Aspekte der IMI und bietet Einblicke sowie praxisnahe Empfehlungen für einzelne Interessenten und Investoren.
Hintergrund und Ziel der IMI: Historie, Entwicklung und Zweck
Die IMI wurde in Portugal im Jahr 2003 eingeführt und ersetzt die frühere Grundsteuer (Contribuição Autárquica). Sie verfolgt das Ziel, Gemeinden durch die Besteuerung des in ihrem Hoheitsgebiet gelegenen unbeweglichen Vermögens (immóveis) zu finanzieren. Dies betrifft sowohl Wohnobjekte, Geschäftsräume als auch unbebaute Grundstücke. Die Einnahmen aus der IMI bleiben vorwiegend bei der jeweiligen Gemeinde und gewährleisten somit lokale Infrastruktur, Dienstleistungen und nachhaltige Entwicklung.
Der Fokus auf gemeindebasierte Finanzierung macht die IMI zu einem elementaren Finanzierungsinstrument für Städte und Gemeinden. Dabei werden Immobilienbesitzer als hauptsächliche Steuerzahler eingebunden – unabhängig davon, ob sie in Portugal ansässig oder Ausländer sind. Die IMI schafft ein Gleichgewicht zwischen der Förderung von Investitionen und der Sicherstellung ausreichend öffentlicher Mittel für lokale Entwicklungsprojekte.
Wer ist zur Zahlung der IMI verpflichtet?
Grundsätzlich betrifft die IMI alle Eigentümer, Nutznießer (usufrutuários) und Inhaber eines Oberflächenrechts (superficiários) an in Portugal gelegenen Immobilien. Maßgeblich ist der Stand am 31. Dezember des jeweiligen Steuerjahres. Das bedeutet, dass auch Käufer, die kurz vor Jahresende eine Immobilie erwerben, für die gesamte Steuerlast dieses Jahres verantwortlich sind.
Es spielt dabei keine Rolle, ob der Eigentümer eine natürliche oder juristische Person ist oder im In- oder Ausland seinen Wohnsitz hat. Somit sind auch internationale Investoren, Residenten mit goldenem Visum oder langfristige Mieter mit spezifischen Erbbaurechten potenzielle Zahler der IMI. Lediglich wenige Ausnahmen, wie beispielsweise diplomatische Einrichtungen oder bestimmte gemeinnützige Organisationen, genießen Befreiungen oder Vergünstigungen, die genau gesetzlich geregelt sind.
Wie wird die IMI berechnet? Grundlagen und Formel
Die Höhe der IMI richtet sich nach dem amtlichen steuerlichen Wert der Immobilie, dem sogenannten Valor Patrimonial Tributário (VPT). Hierbei handelt es sich nicht um den tatsächlichen Marktwert, sondern um einen rechnerisch festgelegten Wert, der nach gesetzlichen Vorgaben durch die Finanzbehörden bestimmt wird. Die Berechnung ist komplex und berücksichtigt verschiedene Parameter. Sie gliedert sich wie folgt:
- Fläche der Immobilie in Quadratmetern (área bruta privativa und área dependente).
- Art der Immobilie: Wohn-, Gewerbe-, Landwirtschaftsflächen usw.
- Lagefaktor: Die Attraktivität der Lage, Infrastruktur, Zugangsmöglichkeiten und der Entwicklungsgrad.
- Bau- und Ausstattungsstandard: Qualität und Modernität des Gebäudes.
- Alter und Zustand der Immobilie: Abnutzungsabschläge und Modernisierungsboni fließen ebenfalls ein.
Der VPT wird regelmäßig – spätestens nach 3 Jahren und im Falle einer umfassenden Renovierung oder baulichen Veränderung – neu bewertet. Daraus folgt, dass sich die IMI jederzeit an die aktuelle Entwicklung anpassen kann. Der jährliche Steuersatz (Aliquota) wird von der jeweiligen Gemeinde festgelegt und bewegt sich gewöhnlich in folgenden Bereichen:
- Städtische Immobilien: 0,3 % - 0,45 % des VPT
- Ländliche Grundstücke: 0,8 % des VPT
Innerhalb dieses Rahmens variiert der exakte Steuersatz von Gemeinde zu Gemeinde und kann im Rahmen der lokalen Finanzpolitik jährlich angepasst werden.
Der VPT: Steuerwert versus Marktwert
Eine Besonderheit der portugiesischen Immobilienbesteuerung liegt in der Diskrepanz zwischen Marktwert und Steuerwert. Der Valor Patrimonial Tributário (VPT) ist häufig niedriger als die tatsächlichen Marktpreise. Dies kann dazu führen, dass die effektive Jahressumme, die an IMI zu entrichten ist, vergleichsweise moderat ausfällt – insbesondere in Regionen mit stark steigenden Immobilienpreisen.
Allerdings besteht für Eigentümer die Möglichkeit, einen Überprüfungsantrag auf Anpassung des VPT zu stellen – insbesondere nach Investitionen in Modernisierungen, Erweiterungen oder signifikanten Wertsteigerungen. Die Finanzbehörden nehmen dann auf Antrag eine Neubewertung vor, die sowohl zu einer Erhöhung als auch zu einer etwaigen Senkung des VPT führen kann.
Ein Unterschätzen des VPT und der damit verbundenen Steuerlast kann zu unangenehmen Überraschungen führen. Daher empfiehlt IMMO ABROAD, vor einem Immobilienerwerb immer eine genaue Analyse des erwarteten VPT und der daraus resultierenden jährlichen Steuerlast vorzunehmen.
Steuersätze, Reduktionen und Ermäßigungen
Portugals Gemeinden setzen ihre eigenen IMI-Sätze fest, wodurch erhebliche Unterschiede zwischen den Regionen bestehen können. Der landesweite Rahmen liegt bei städtischen Immobilien typischerweise zwischen 0,3 % und 0,45 %, während ländliche Grundstücke stets mit 0,8 % besteuert werden.
Weiterhin gibt es vielfältige Reduktionen und Ermäßigungen, die besonders Familien zugutekommen. Typische Vergünstigungen umfassen:
- Familienförderung: Gemeinden können für Familien mit Kindern unterhaltsberechtigt eine Reduktion von bis zu 20 % auf den festgesetzten IMI-Betrag gewähren. Die Höhe der Vergünstigung hängt von der Kinderanzahl und der jeweiligen Gemeinde ab.
- Befreiung in den ersten 3 Jahren: Erstmalige Käufer eines Hauptwohnsitzes können für bis zu drei Jahre vollständig von der IMI befreit werden, sofern bestimmte Bedingungen – etwa ein limitierter Steuerwert – erfüllt sind.
- Befreiungen für geringes Einkommen: Bei nachgewiesener wirtschaftlicher Bedürftigkeit kann eine vollständige oder teilweise IMI-Befreiung beantragt werden.
- Befristete Steuerbefreiung für neue Gebäude: Neubauten, die ausschließlich als Hauptwohnsitz dienen, können für einen bestimmten Zeitraum von der Steuer befreit werden.
Diese steuerlichen Begünstigungen können einen erheblichen finanziellen Unterschied bedeuten. Auch ausländische Investoren und Käufer können, sofern sie die Voraussetzungen erfüllen, von diesen Reduktionen profitieren.
IMI-Zahlungsmodalitäten und Fristen
Die IMI ist jährlich zu bezahlen, wobei die Zahlungsmodalitäten von der Höhe der festgesetzten Steuer abhängen:
- Gesamtsumme bis 100 €: Einmalige Zahlung im Mai
- Zwischen 100 und 500 €: Zweimalige Zahlung im Mai und November
- Über 500 €: Dreimalige Teilzahlung im Mai, August und November
Die portugiesischen Steuerbehörden (Autoridade Tributária e Aduaneira) verschicken die Zahlungsaufforderung an die eingetragene Korrespondenzadresse – häufig auch automatisiert an E-Mailadressen. Zahlbar sind die Beiträge per Banküberweisung, Multibanco-Automat, Onlinezahlung oder an lizenzierten Schaltern. Eine verspätete Zahlung führt zu Säumniszuschlägen und möglichen Vollstreckungsmaßnahmen.
IMI für Ausländer und Nicht-Residenten: Was ist zu beachten?
Viele ausländische Investoren fragen sich, welche Besonderheiten bei der IMI für nicht-residenten Eigentümer gelten. Prinzipiell gelten dieselben Rechtsgrundlagen und Steuersätze wie für portugiesische Staatsbürger. Allerdings sind einige spezifische Anforderungen und potenzielle Herausforderungen zu bedenken:
- Steuerliche Vertretung: Nicht-ansässige Eigentümer müssen gegenüber den portugiesischen Steuerbehörden einen Steuervertreter benennen, der als Ansprechpartner für Behörden dient und die Einhaltung aller Abgabefristen sicherstellt.
- Zahlungswege: Auch Nicht-Residenten steht das gesamte portugiesische Banksystem, einschließlich Multibanco und Online-Zahlungen, zur Verfügung.
- Kommunikation: Der Schriftverkehr mit den Steuerbehörden erfolgt überwiegend auf Portugiesisch. Es empfiehlt sich daher professionelle Unterstützung oder einen lokalen Steuerberater mit Erfahrung im internationalen Recht des Immobiliensektors.
- Doppelbesteuerungsabkommen: Die IMI wird unabhängig von etwaigen Doppelbesteuerungsabkommen stets auf das Objekt selbst erhoben. Es kommt also zu keiner Doppelbelastung im klassischen Sinne, da sie keine Einkommens- oder Ertragssteuer darstellt.
Ausländische Eigentümer sollten die IMI-Zahlungen strikt überwachen, da die Nichtbeachtung der Steuerpflicht erhebliche rechtliche und finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen kann – bis hin zur Zwangsversteigerung der Immobilie. IMMO ABROAD empfiehlt deshalb, bereits vor Unterzeichnung eines Kaufvertrages umfassende Beratung in Anspruch zu nehmen.
IMI und weitere portugiesische Immobiliensteuern: Abgrenzung und Zusammenspiel
Im Kontext des portugiesischen Immobilienrechts ist es wichtig, die IMI von weiteren Steuerarten zu unterscheiden und ihr Verhältnis zueinander zu kennen. Zu den wichtigsten im Zusammenhang mit Immobilienerwerb und –besitz stehenden Steuern gehören:
- IMT (Imposto Municipal sobre Transmissões Onerosas de Imóveis): Einmalige Grunderwerbssteuer beim Kauf einer Immobilie, deren Höhe sich nach dem Kaufpreis und Immobilienart richtet.
- IS (Imposto do Selo): Stempelsteuer für diverse rechtliche Vorgänge, unter anderem beim Immobilienkauf (häufig 0,8 % des Kaufpreises).
- AIMI (Adicional ao IMI): Zusatzsteuer für Immobilienportfolios mit einem Gesamtsteuerwert von mehr als 600.000 € pro Person oder 1.200.000 € für Ehepaare, die gemeinsam veranlagt werden.
Während die IMT und die IS einmalige Abgaben darstellen, wird die IMI als laufende Jahressteuer erhoben. Die AIMI tritt hingegen nur für besonders hochwertige und umfangreiche Immobilienbestände (Luxussegment) in Kraft. Es ist entscheidend, dass potenzielle Käufer und Eigentümer den steuerlichen Gesamtaufwand im Blick behalten und sich nicht nur auf die IMI konzentrieren.
Praxisbeispiele: IMI-Berechnung in verschiedenen Lagen
Um die konkrete Auswirkung der IMI auf die jährlichen Kosten einschätzen zu können, sollen verschiedene Praxisbeispiele illustrieren, wie sich Lage, Objektgröße und -art auf die Steuerhöhe auswirken:
- Städtisches Apartment in Lissabon: Ein modernes Apartment mit 120 m², zentral gelegen, weist einen aktuellen VPT von 230.000 € auf. Bei einem kommunalen Steuersatz von 0,34 % ergibt sich eine jährliche IMI von rund 782 €.
- Villa an der Algarve: Eine großzügige Villa mit Meerblick und 200 m² hat einen VPT von 400.000 €. Bei einem regionalen Steuersatz von 0,40 % ergibt sich eine IMI von 1.600 € pro Jahr.
- Ländliches Grundstück: Ein unbebautes Grundstück im Landesinneren mit einem VPT von 50.000 € wird pauschal mit 0,8 % besteuert, was einer Jahres-IMI von 400 € entspricht.
- Familie mit 3 Kindern: Ein Reihenhaus mit VPT von 150.000 € und einem kommunalen Satz von 0,35 %. Dank des Familienerlasses reduziert sich die IMI von 525 € auf z.B. 420 € jährlich.
Diese Beispiele verdeutlichen nicht nur die Spannbreite der Steuerlasten, sondern auch die Bedeutung einer exakten lokalen Analyse und die Vorteile, die aus gezielten Steuervergünstigungen resultieren können.
IMI und laufende Verpflichtungen: Was Immobilienbesitzer beachten müssen
Nach dem Immobilienerwerb besteht nicht nur die Pflicht zur ordnungsgemäßen Entrichtung der IMI. Eigentümer haben zudem die Verantwortung, relevante Veränderungen an ihrer Immobilie im Grundbuch und gegenüber den Finanzbehörden anzuzeigen. Dazu zählen insbesondere:
- Bauliche Veränderungen: An-, Um-, Aus- und Neubauten müssen gemeldet werden, da sie den VPT ändern können.
- Eignerwechsel: Jede Eigentumsübertragung ist formell einzutragen. Die Steuerpflicht wechselt erst zum nächsten Steuerjahr.
- Änderung des Hauptwohnsitzes: Insbesondere für steuerliche Vergünstigungen ist es bei Wohnsitzverlagerungen unabdingbar, dies anzuzeigen.
- Wiederkehrende Neubewertungen einfordern: Als Eigentümer kann man, insbesondere bei stark abweichenden Marktwerten, eine Neubewertung beantragen (maximal alle drei Jahre).
Nicht gemeldete Veränderungen können später zu Steuernachforderungen, Strafen und Verzugszinsen führen. IMMO ABROAD weist darauf hin, dass eine fortlaufende rechtliche und buchhalterische Betreuung unerlässlich ist, um rechtliche Risiken zu vermeiden und steuerliche Optimierungen zu realisieren.
Strategien zur Steueroptimierung: Möglichkeiten für Eigentümer
Auch im Rahmen der IMI bestehen legale Wege, steuerliche Belastungen effizient zu gestalten. IMMO ABROAD arbeitet eng mit erfahrenen Steuerexperten zusammen, um für Kunden individuelle und tragfähige Lösungen bezüglich ihrer Immobilienbesteuerung zu entwickeln. Zu den wichtigsten Optimierungsansätzen zählen:
- VPT regelmäßig überprüfen: Bei gesunkenen Marktwerten, erfolgtem Wertverfall oder nur moderaten Modernisierungen kann eine Neubewertung zu einer niedrigeren Steuer führen.
- Familienförderung gezielt nutzen: Insbesondere junge Familien profitieren gezielt von Vergünstigungen, sofern alle Unterlagen korrekt eingereicht werden.
- Nutzung als Hauptwohnsitz: Die Deklaration der Immobilie als Hauptwohnsitz kann Zugang zu bestimmten Steuerbefreiungen eröffnen – allerdings sind Fristen und Bedingungen strikt einzuhalten.
- Prüfung der AIMI-relevanten Schwellenwerte: Bei Immobilienportfolios im Luxussegment empfiehlt sich eine strukturierte Analyse zur Minimierung oder Verlagerung der AIMI-Belastung.
- Berücksichtigung von Modernisierungsmaßnahmen: Investitionen, die zu energetischen und wohnstandartbezogenen Verbesserungen führen, können im VPT positiv berücksichtigt werden.
Die individuelle Beratung ist dabei essenziell. Eine standardisierte Vorgehensweise reicht selten aus, da jede Immobilie und jede persönliche Situation eigene Spielregeln besitzt.
Folgen von Nichtzahlung und Fehlern bei der IMI
Die Nichtbeachtung der IMI-Pflichten kann gravierende finanzielle und rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Insbesondere ausländische Eigentümer, die mit den portugiesischen Abläufen nicht vertraut sind, unterschätzen häufig die Konsequenzen:
- Säumniszuschläge: Verzögerte Zahlungen führen zu gestaffelten Strafzinsen von mehreren Prozentpunkten jährlich.
- Vollstreckungsmaßnahmen: Nach Ablauf der Zahlungsfrist kann das Finanzamt Inkasso- und Zwangsvollstreckungsverfahren gegen die Immobilie einleiten.
- Grundbuchsperren: Unbezahlte Steuerlasten werden im Grundbuch als Belastung eingetragen und können einen Verkauf oder eine Beleihung blockieren.
- Einschränkung behördlicher Vorgänge: Zahlreiche offizielle Vorgänge – z.B. Anträge, Genehmigungen oder Erbschaften – werden blockiert, sofern IMI-Rückstände bestehen.
Die strenge Umsetzung und die weitreichenden staatlichen Zugriffsrechte machen eine vorsorgliche Planung zur obersten Priorität bei der Immobilienverwaltung.
IMI und Erbrecht: Steuerpflicht bei Vererbung von Immobilien
Auch beim Übergang von Immobilien im Erbfall bleibt die IMI-Pflicht bestehen. Der neue Eigentümer tritt automatisch in die Steuerpflicht ein. Im Falle der Übertragung im Zuge der Nachlassregelung gilt:
- Die IMI für das laufende Jahr wird gemäß dem Eigentumsverhältnis zum 31. Dezember aufgeteilt.
- Eine Ummeldung bei der Finanzverwaltung ist zwingend zu vollziehen, andernfalls bleibt der Erblasser steuerpflichtig und der neue Eigentümer haftet gesamtschuldnerisch.
- Im Zusammenhang mit der Erbschaft fällt gegebenenfalls auch Stempelsteuer an – die IMI selbst als laufende Zahlung bleibt hingegen unberührt.
Erben sollten sich frühzeitig um alle administrativen und steuerlichen Formalitäten kümmern, um vermeidbare Säumniszuschläge auszuschließen. Bei Fragen unterstützt IMMO ABROAD bei der rechtssicheren Nachlassregelung gemäß portugiesischem Immobilienrecht.
Umzüge, Leerstand, Mieten: Auswirkungen auf die IMI
Viele Eigentümer fragen sich, wie sich Nutzung, Leerstand oder Vermietung ihrer Immobilie auf die IMI auswirken. Im Grundsatz bleibt die Steuer unabhängig von der Nutzung zu entrichten. Ausnahmen und Besonderheiten bestehen jedoch in folgenden Fällen:
- Hauptwohnsitz versus Zweitwohnsitz: Für als Hauptwohnsitz ausgewiesene Immobilien gibt es zusätzliche Vergünstigungen, etwa bei Familienförderung oder temporären Befreiungen.
- Leerstand: Bei nachweislichem Leerstand von Gebäuden über mehrere Jahre kann die Gemeinde erhöhte Steuersätze anwenden, um Spekulationen zu verhindern und Wohnraum zu aktivieren.
- Vermietung: Bei vermieteten Immobilien bleibt die IMI weiterhin vom Eigentümer zu entrichten. Die steuerlich abzugsfähigen Aufwendungen können im Rahmen der Einkommenssteuer geltend gemacht werden, nicht jedoch bei der IMI selbst.
- Zweckänderungen: Bei Umwandlungen von Nutzungen, etwa vom Geschäftssitz zum Wohnsitz oder zur touristischen Vermietung, kann sich der VPT verändern und einen neuen Steueransatz begründen.
Die rechtzeitige Mitteilung jeglicher Nutzungsänderung ist zwingend erforderlich, um rechtliche Nachteile und Fehleinstufungen zu vermeiden.
Digitale Verwaltung der IMI: Das portugiesische Steuerportal
Die Digitalisierung schreitet auch im portugiesischen Steuersystem voran. Seit einigen Jahren bietet das offizielle Portal der Finanzbehörden umfangreiche Möglichkeiten zur elektronischen Steuerverwaltung – auch im Hinblick auf die IMI. Hierzu zählen:
- Elektronischer Steuerbescheid: IMI-Bescheide werden digital übermittelt und archiviert.
- Zahlungsfunktionen: Die Steuer kann bequem über Online-Banking oder Multibanco-System gezahlt werden.
- Datenaktualisierung: Änderungen von Eigentumsdaten, Adressen und Nutzungsarten können digital gemeldet werden.
- Einblick in die Immobilienakte: Unterlagen zum VPT, Zahlungsstatus und steuerliche Historie sind jederzeit abrufbar.
Die Nutzung dieser digitalen Angebote erleichtert insbesondere nicht-residenten Eigentümern die Erfüllung ihrer Pflichten. Voraussetzung ist eine persönliche Steuernummer (número de identificação fiscal) sowie der Zugang zu den Online-Systemen.
Zukunftsaussichten: Die Entwicklung der IMI in Portugal
Portugal befindet sich in kontinuierlicher Entwicklung, sowohl im Immobilienmarkt als auch in der Steuerpolitik. Es ist damit zu rechnen, dass die IMI als zentrales Finanzierungselement für Gemeinden weiter Bestand haben wird. Anpassungen bei Steuersätzen, Bewertungsverfahren und Ermäßigungen sind jedoch regelmäßig zu erwarten – insbesondere im Kontext wachsender Urbanisierung, nachhaltiger Stadtentwicklung und angesichts der Bemühungen, mehr Wohnraum in Städten zu schaffen.
Die Digitalisierung der Verwaltung ermöglicht eine effizientere Bewertung und Erhebung der IMI, wodurch Fehlerquellen minimiert und Serviceleistungen verbessert werden. Gleichzeitig sind Eigentümer durch vermehrte digitale Transparenz in der Verantwortung, Daten stets aktuell zu halten und Zahlungen fristgerecht zu leisten.
IMMO ABROAD verfolgt für seine Kunden alle relevanten Gesetzesänderungen, um stets eine optimale strategische Beratung und Betreuung gewährleisten zu können.
Checkliste: IMI für Immobilienbesitzer in Portugal
- Vor dem Kauf: Analyse des VPT, Ermitteln des kommunalen Steuersatzes und Einschätzung etwaiger Familien- oder Sondervergünstigungen.
- Nach dem Kauf: Prüfung der Steuerbescheide, rechtzeitige Anmeldung bei den Finanzbehörden sowie Übertragung aller Eigentumsrechte.
- Laufend: Beobachtung des Immobilienwerts, Beantragung von Neubewertungen bei wesentlichen Änderungen, Prüfung und Antrag auf Ermäßigungen oder Befreiungen.
- Bei Vermietung oder Nutzung als Ferienimmobilie: Regelkonsultation mit steuerlichen und rechtlichen Beratern bezüglich etwaiger IMI- oder zusätzlicher Pflichten.
- Im Erbfall: Zeitnahe Ummeldung und Erfüllung aller administrativen Anforderungen.
- Fristgerechte Zahlung und Nutzung des digitalen Steuerportals: Vermeidung von Säumniszuschlägen und rechtlicher Unsicherheiten.
Fazit: IMI als Basis für nachhaltige Immobilieninvestitionen in Portugal
Die IMI ist mehr als eine lästige Pflichtabgabe; sie ist integraler Bestandteil nachhaltiger Immobilienentwicklung und trägt zur Finanzierung lebenswerter Städte und Gemeinden in Portugal bei. Ein fundiertes Verständnis des IMI-Systems ist für jeden Erwerber, Eigentümer und Investor essenziell, um rechtliche Fallstricke, finanzielle Risiken und ineffiziente Steuerbelastungen zu vermeiden.
IMMO ABROAD bietet umfassende Beratung und Begleitung in allen Phasen des Immobilienerwerbs und -besitzes. Von der Erstbewertung über Steueroptimierung bis zur fortlaufenden digitalen Verwaltung unterstützt unser Expertenteam seine Kunden, damit Sie die komplexe portugiesische Steuergesetzgebung souverän und effizient meistern.
Egal ob Sie privater Käufer, Unternehmer oder institutioneller Investor sind – eine professionelle Strategie rund um die IMI sichert nicht nur Ihren finanziellen Erfolg, sondern garantiert auch die nachhaltige und rechtssichere Bewirtschaftung Ihrer Immobilien in Portugal.
